Natura 2000
Natura 2000 ist ein Meilenstein für den Naturschutz in Europa. Es steht für eines der größten ökologischen Netze der Welt und umfasst über 26.000 Schutzgebiete (vgl. Newsletter „Natur und Biodiversität” der europäischen Kommission vom Juni 2011, S. 9), verteilt über die gesamte Europäische Union.
Natura 2000 gründet sich auf zwei Richtlinien, die dazu beitragen sollen, die biologische Vielfalt in den Mitgliedstaaten zu erhalten.
- Zum einen ist dies die FFH-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG = Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie). In Anhang I und Anhang II dieser Richtlinie sind Lebensräume und Arten genannt, für deren Erhaltung aus europaweiter Sicht besondere Schutzgebiete benannt wurden. In diesen Schutzgebieten treffen die Mitgliedstaaten alle erforderlichen Maßnahmen, um die Erhaltung der Lebensräume und Arten von europäischer Bedeutung zu garantieren und eine Verschlechterung der Lebensbedingungen zu vermeiden. Die Richtlinie sieht die Möglichkeit einer Mitfinanzierung der Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen durch die Gemeinschaft vor. Hierzu wurde das Förderinstrument LIFE eingerichtet.
- Eine weitere Richtlinie, die Vogelschutzrichtlinie, bezieht sich speziell auf die Erhaltung von Vögeln und ihren Lebensräumen. Auch hier waren die Mitgliedstaaten aufgerufen, besondere Schutzgebiete für gefährdete Vogelarten und Zugvögel einzurichten. Diese Gebiete liegen in den natürlichen Verbreitungsgebieten der Vögel und können Überwinterungs- und Nistgebiete oder Rastplätze in ihren Wanderungsgebieten einschließen.
Das Ziel dieser Richtlinien ist in erster Linie, europaweit gefährdete Lebensräume und Lebensgemeinschaften zu erhalten und wiederherzustellen und damit nichts Geringeres als eine Grundlage für die Bewahrung der biologischen Vielfalt in Europa zu schaffen. Lesen Sie hier, welche Gebiete in Deutschland und Baden-Württemberg im Natura 2000-Schutzgebietssystem sind, was das bedeutet und was dort passiert.
Das Projekt „Rheinauen bei Rastatt“ umfasst ein FFH- und zwei Vogelschutzgebiete, deren Grenzen Sie auf unserer Online-Karte finden:
Außerdem liegt das Projektgebiet in dem großen grenzüberschreitenden Ramsar-Gebiet „Oberrhein - Rhin supérieur“, das die Rheinaue von Basel bis Karlsruhe in Deutschland und Frankreich umfasst. Die Ramsar-Konvention dient dem Schutz von Feuchtgebieten mit weltweiter Bedeutung und ist das älteste weltweite Naturschutzabkommen. Ziel ist die nachhaltige und wohlausgewogene Nutzung, die im Englischen sehr schön als „weise Nutzung“ (wise use) umschrieben wird.